Hinter jedem Bau stehen Menschen und Unternehmen mit Visionen und innovativen Produkten und Ansätzen. Immer mehr davon sind in unserem Verein und wachsendem Netzwerk vereint. Machen auch Sie mit und nutzen Sie die Vorteile.
Wir starten daher eine neue Serie mit Kurzportraits unserer Mitglieder. Wir bieten damit eine Plattform, auf der wir besonders klimarelevante Projekte und Innovationen bekannt machen und die Menschen dahinter zu Wort kommen lassen.
Mitgliederportrait 1: Andy Keel von OPENLY
Es ist uns eine Freude, im ersten Kurzportrait Andy Keel von OPENLY näher kennenzulernen. Wir haben Andy fünf Fragen gestellt und viel über seine Person, seine Leidenschaften und Projekte erfahren dürfen.
1. Andy, wer bist Du und was ist Deine Passion?
Multi-Unternehmer, der sich voll und ganz der Mission Netto-Null 2050 verschrieben hat. Das ist ziemlich genau mein Pensionierungsalter – bis dann möchte ich den Grossteil meiner Kraft in die Bekämpfung des Klimawandels investieren. Ich finde, dass ich es meinen Kindern und der Generation Y und Z schuldig bin. Meine Passion gilt Innovation, Design & umweltverträglichem Reisen.
2. Wie hast Du zum nachhaltigen Bauen gefunden?
Mit der Betonmanufaktur Dade Design haben wir uns weltweit einen Ruf in der Architekturszene geschaffen. Seit 2016 – also seit 8 Jahren – produzieren wir CO2-neutral. Dabei kalkulieren wir unseren Fussabdruck auf Scope 3, also inkl. Materialerzeugung, Lieferung und unseren eigenen Emissionen in Produktion und Verkauf. Seit einigen Jahren wenden wir Carbon Capture & Storage an.
3. Was zeichnet OPENLY klimatechnisch aus, was macht es einzigartig?
Das Pilotprojekt in Widnau SG spart gegenüber SIA 2040 rund 70 % der Emissionen ein (4 kg/m2 BGF). Darin nicht eingerechnet sind die CO2-Senken; mit diesen kommen wir sogar auf Netto-Null, was auch die grosse Vision hinter dem Pilotprojekt ist. Erreicht haben wir das durch Reduktion und Verzicht von CO2-intensiven Baumaterialien und Innovationen. Diese stellen wir nun der Industrie „openly“ zur Verfügung.
4. Was ist Deine neueste Innovation?
Wir haben ein halbes Dutzend Innovationen in Widnau geschaffen. Die vorgefertigten und mit Hanfbeton ausbetonierten klassischen Holzständerwände sind wohl die grösste Innovation. Denn einerseits gelingt uns ein Maueraufbau zu vergleichbaren Kosten (200 CHF/m2) und andererseits ist die Wand direkt fertig zum Verputzen. Wir haben den «Musk-Idioten-Index» um 400 % verbessert (Preis fertiges Produkt / Rohmaterialpreise).
5. Wieso bist Du Mitglied bei Timber Finance und was ist Dein Wunsch an uns?
Ich finde es fantastisch, dass Timber Finance das Thema CO2-Senken für Konstruktionsholz vorantreibt. Das ist Pionierarbeit. OPENLY sieht Gebäude als CO2-Senke und wir werden neben den neuen Holzbau-Zertifikaten zukünftig für Baustellen Zertifikate für Pflanzenkohlebeton und Hanfbeton global bereitstellen können. Das ist unglaublich spannend für Konzerne, die mit ihrer eigenen Bautätigkeit «Insetting» betreiben können.
Mein Wunsch an Timber Finance ist es, ein Framework zu schaffen, das die CO2-Bilanzierung am richtigen Ort zeigt (inkl. SIA Logiken). Es ist auch politische Lobbyarbeit notwendig, denn anstatt einer CO2-Steuer könnten die Kantone auch als CO₂-Zertifikate-Käufer auftreten für die entstandenen CO2-Senken auf ihrem Territorium.
Extra: Frage von Andy an Andy.
Es ist mehr ein Anliegen als eine Frage: Es ist klar, dass die zukünftige Bauwirtschaft auf Konstruktionsholz setzen wird. Wir sollten daher bereits jetzt anfangen, Holz zu sparen und nur dort einzusetzen, wo es am meisten Sinn macht. Holz sparen heisst vor allem auch, es nicht zu verbrennen und alternative Materialien für Spanplatten und Biokohle nicht aus hochwertigen Holzstämmen zu gewinnen, damit hochwertiges Holz für Tragstrukturen zur Verfügung steht.
Über OPENLY:
OPENLY – bionic buildings as carbon sinks
OPENLY berät Bauherren, Architekten und Ingenieure für die Realisierung von Netto-Null Bauten, die im Unterhalt Plusenergie sind. Weltweit.
OPENLY sieht Gebäude als CO2-Senken und wird zukünftig neben den Timber Finance Zertifikaten für Holzbau auch Senken aus Hanf, Stroh und Pflanzenkohle zertifizieren können.
(Interview durch Samara Sicardi, Head of Marketing & Communications bei Timber Finance)